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"To make an end is to make a new beginning"- T.S. Eliot

Monday 29 August 2016

What makes the difference



Mir ist erst jetzt so richtig bewusst geworden, was den Unterschied ausmacht. Den Unterschied zu einem Jahr Ausland, in dem der Fokus auf Reisen liegt, für die nebenbei gearbeitet wird. Der Unterschied zu einem Jahr Ausland, in dem viel Geld dafür ausgegeben wird, in perfekten, reichen Familien zu wohnen und dort zu helfen. Und der Unterschied zu dem, was ich erwartet habe.
Es ist eigentlich ganz simpel: Der Unterschied liegt darin, dass ich eben primär nicht ein Tourist hier bin. Auch wenn ich an neuen Orten meine Kamera heraushole und viele Fotos machen muss, bin ich nicht als Tourist hier. Sondern als Freiwillige und das für ein Jahr.
Ich habe das letztens im Jeepney einem älteren Ehepaar erzählt und im Nachhinein selber darüber gestaunt, als ich ohne Nachzudenken: Yes I live here  gesagt habe.
Der Unterschied ist mir vor allem letztens auf dem Markt bewusst geworden ( Das war übrigens auch ziemlich witzig, da es hiess, dass wir mal eben noch kurz zu einem markt fahren, um ein bisschen was einzukaufen...Im Endeffekt waren wir 4 Stunden unterwegs und auf vier verschiedenen Märkten: Einem Fischmarkt, einem für Obst und Gemüse, einem für Trockenfleisch und Trockenfisch und einem für Sussigkeiten).
Jedenfalls wurde ich auf dem einen Markt wie immer angestarrt. Und nach einer Weile ist mir bewusst geworden, wie ich eigentlich aussah: Meine Arme und Beine mit getrocknetem Schlamm voll, da ich am Morgen Reis gepflanzt hatte, dementsprechend auch meine Klamotten komplett dreckig, zum teil auch noch mit Farbspritzern vom Streichen und an meinen Beinen klebte Fisch-Blut, von dem Fisch, den wir frisch eingekauft hatten und der noch gelebt und gezappelt hat, als ich ihn zum Auto getragen habe.
Ich war mit unserer Supervisorin Ate Jeny unterwegs und als mir das aufgefallen ist, meinte ich nur, dass das ja unglaublich peinlich ist. Daraufhin sagte sie nur: Ja, mich haben auch schon die Leute darauf angesprochen, warum du so aussieht ( Ja, man kann sich vorstellen, wie toll ich mich bei diesem Satz gefuehlt habe). Und dann habe ich gesagt, dass du auf dem Reisfeld warst. Und als sie gefragt haben, was du gemacht hast, habe ich nur geantwortet: gearbeitet. Und dann haben sie aufgehört zu fragen.)
Ich bin schon ein klein bisschen stolz, ein teil hier von zu werden. Den Alltag mitzuerleben und mitzugestalten.
Wann bekommt man schon mal den Einblick in eine, nicht extra für Touristen und co. veränderten, fremde Kultur?

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