Vorbereitungen abgeschlossen!

Soo... Einen Abend vor dem Flug bin ich immer noch nicht aufgeregt-Ganz komisch eigentlich... Ich steh nur da mit nem Grinsen im Gesicht und freue mich!
Wobei das jetzt alles echt viel war in letzter Zeit.
Zunächst war da das fast dreiwöchige Vorbereitungsseminar mit ner Menge Workshops und Input jeden Tag.

“Was soll das?“ hatten Mona und Leo einen Kommentar im Radio genannt und manche Workshops kritisiert- z.B. das Lego-Bagger-Bauen oder der Mathe-Workshop. Hammermäßig fand ich auch Harald, der uns nach Lieblings-Schokolade im Raum aufstellen lassen hat und selbst den Inhalt seines Workshops gesucht hat.
Naja auch wenn ich nicht jeden Tag etwas in Was hab ich gelernt eintragen konnte, habe ich ne Menge gelernt. Zumindest in der Theorie: Wie man mit Kulturschock und Problemen und Rassismus umgeht oder wie man Erste Hilfe, auch ohne Rettungsdienst in der Nähe, leistet. Letzter Workshop war übrigens absolut spitze: an “Schauspielern“, die es so real wie möglich gemacht haben- also wenn er einen Besoffenen gespielt hat und kotzen musste, hat er echt Haferflocken-Matsche gekotzt- mussten wir echte erste Hilfe leisten.
Ich kann solche Seminare nur weiter empfehlen, zumal alle anderen Teilnehmer auch einfach echt klasse sind.
Zuhause kam dann noch einmal einiges an Papierkram auf mich zu. Es muss auch alles mit der Einsatzstelle abgesprochen werden- Ankunft und co.
Dann hab ich halb DM ausgeraubt- an Desinfektionszeug, Sonnenmilch ohne Bleichmittel und duftneutrale Shampoos haben die jetzt nichts mehr :D
Die Apotheke ist auch leer und erst gestern wurde mir dort erneut wieder die Frage gestellt “Wieso Philippinen?“.
Als Letztes kam der Koffer. Wie packt man denn bitte für ein Jahr??
Eine Hälfte voll mit Bad-Zeug, die andere mit ein paar Klamotten. Das dickste, was ich dabei habe, ist eine Sweatshirt-Jacke.
Der Moment der Wahrheit. Die Wage... Sagt dann auf einmal nur 22,8 Kilo ( 30 dürfen mit).
Und damit waren dann fürs Erste die Vorbereitungen abgeschlossen!

Wieso ausgerechnet Philippinen?

Wie oft mir diese Frage innerhalb der letzten 8 Monate gestellt wurde.
Und klar sind die Philippinen nicht das erste Land, woran man denkt, wenn es heißt, dass es für ein Jahr ins Ausland geht.
Aber vielleicht ist auch gerade das die Antwort: Es ist eben etwas, was nicht jeder macht.
Dass ich ins Ausland will, stand für mich schon immer fest und in den letzten Jahren ist dann noch der Punkt "etwas Sinnvolles tun" dazu gekommen. Nach einigem Recherchieren bin ich dann auf ein Projekt gestoßen, was ich super spannend fand und habe mich bei http://www.social-services.net/ beworben. Im Nachhinein wusste ich nicht einmal mehr, in welchem Land das Projekt gewesen war, aber voller Begeisterung hab ich überall von den Fakten, die ich aus dem Internet hatte, erzählt.
So 8 Monate später stehe ich jetzt da, kurz vor dem Abflug und bin mir sicher, dass es die Philippinen sein sollen. Dass ich mein Auslandsjahr in der Provinz Quezon, südlich von Manila, in einem Kinderheim verbringen will.
Ich werd zwar noch als naiv bezeichnet, aber trotz der Kriminalitätsrate, der Naturkatastrophen und der vielen ungewöhnlichen Krankheiten, bin ich voller Euphorie und auch wenn ich an sich ein total pessimistischer Mensch bin, blicke ich gerade total optimistisch in die Zukunft.
Wieso also ausgerechnet Philippinen?
Die Antwort ist ganz leicht: Weil es etwas Neues, etwas Unbekanntes ist, weil das Projekt mir so gut gefällt, weil die Landschaften schon im Internet so schön aussehen, weil ich "etwas Gutes" tun kann...
Und natürlich, weil ich Herausforderungen liebe!