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"To make an end is to make a new beginning"- T.S. Eliot

Wednesday 21 September 2016

Manila und das Visa-Chaos



Das Visa-Chaos ist eigentlich viel zu nett ausgedrückt. Es ist der reinste Horror. Zwei Wochen hintereinander waren wir jetzt in Manila um unser Visa zu verlängern, bzw. Um uns für ein sogenanntes “Missionary Visa”, das erst durch die Wahl des neuen Präsidenten so wichtig geworden ist, zu bewerben. Hier einmal der Schnelldurchlauf, was wir alles so schönes erlebt haben.
1)      Voller Motivation sind wir nach Manila aufgebrochen...um dann festzustellen, dass der erste Montag ein Feiertag war und somit die Büros und auch die Botschaft geschlossen hatten.
2)      Erneut voller Motivation ging es dann Dienstag los. Wir mussten uns beeilen, da die Botschaft nur eineinhalb Stunden geöffnet hatte, was uns schon ziemlich seltsam vorkam.
3)      Voller Erschöpfung, da wir Kilometer weit gerannt sind, um nicht zu spät zu kommen, waren wir dann bei der Deutschen Botschaft in Manila in einem riesigen Hochhaus...
4)      ...um dann von einem Deutschen hinter dem Tresen ausgelacht zu werden, dass die Deutsche Botschaft ja nur für Philippinos, die nach Deutschland wollen. Zuständig ist (was sind wir blöd...)
5)      also sind wir zum Immigration-Buro gefahren...
6)      haben zwei doppelseitige Blätter ausgefüllt...
7)      ...um dann gesagt zu bekommen, dass wir erst eine Original-Unterschrift von dem Leiter der Organisation vorlegen müssen.
8)      Also, gut, dass Bahay Tuluyan einen Sitz in Manila hat und noch dazu Ate Catherine und Ate Lily da waren, sind wir wieder dahin gefahren
9)      Haben dann auch schließlich die Unterschrift bekommen.
10)  Das Büro hatte aber nur noch eine Stunde auf...also sind wir wieder zuruck gerannt ( achja der Weg war ungefähr so 7 Bahn-Haltestellen und 25 Minuten Gehweg)
11)  In allem Chaos haben wir unsere Blätter sortiert, blöde Mappen gekauft, unsere Reisepasse kopiert...
12)  und schließlich saß ich bei dem Typ...
13)  ...der dann einen Blick in meinen Reisepass warf und sagte, ich müsse erst mein Tourist-Visa verlängern.
14)   Die Hoffnung noch nicht aufgegeben versuchten wir also das Tourist-Visa zu verlängern.
15)  Um dann, als wir bezahlen wollten, gesagt zu bekommen, dass internationale Kreditkarten in einem Office für internationale Angelegenheiten nicht akzeptiert werden und wir doch am nächsten Tag mit Bargeld vorbeikommen sollten.
16)   So saßen wir zum ersten mal deprimiert in einer Bäckerei und haben aus Frust gegessen :D
17)  Am nächsten Montag sind wir dann wieder aufgebrochen, voller Motivation, es diesmal hinzubekommen.
18)  Haben Geld abgehoben.
19)  Und tatsächlich konnten wir unser Tourist-Visa um zwei Monate verlängern.
20)  Also wurden neue Kopien gemacht von dem verlängerten Visum.
21)  Und wieder saß ich bei dem Typ...
22)  Diesmal war mein Reisepass okay und so schlug er meine Mappe auf...
23)  ...und nach einem Blick meinte er, dass es nicht die Original-Dokumente sind. Ich brauchte unter allen Dingen die original-Unterschrift.
24)   Wir versuchten ihm zu erklären, dass es die originale sind ( Google for work!!!), aber nichts half.
25)  Noch dazu sagte er, dass uns ein weiteres Zertifikat fehle...
26)  ...was wir irgendwo im Nirgendwo bekommen sollten...
27)  ...aber auch ziemlich viele weitere Dokumente benötige.
28)  So saßen wir zum zweiten mal in der Bäckerei.
29)  Wie es weitergeht kann ich noch nicht sagen, aber ein bisschen Hilfe ware vielleicht mal angebracht.

So, nun dann mal zu den schonen Dingen. Ok, ich kann über die Situation auch lachen, weil es einfach so dämlich ist, aber auf Dauer ist es schöner das Visa-Gedons hinter sich zu haben.
Naja, dadurch, dass wir so viel herumgerannt sind u7nd noch dazu an dem Feiertag da waren, habe ich jetzt schon eine ganze Menge von Manila gesehen und ich muss sagen: Ich mag die Stadt! Es ist das komplette Gegenteil von San Antonio: Laut, hektisch, viele Menschen, viel Verkehr, laut, Hitze pur, Hochhauser, laut, viele Gerüche, Chaos, wenig grün und vor allem laut. Man kann es sich gar nicht vorstellen. Natürlich gibt es dann auch die ruhigen Platze, wie zum Beispiel die Bucht, aber generell ist einfach viel los. Es hat im ersten Moment gar nicht in mein Bild von den Philippinen rein gepasst, aber ich war beruhigt als ich gesehen habe, dass neben den tausenden von fastfood-Ketten auch noch normale kleine Straßenbuden und die Straßen-Handler generell existieren.
Wir haben den Rizzoli-gedenkpark, Chinatown und Intramuros gesehen und hinter jeder Ecke befindet sich etwas neues spannendes, denn Manila ist gleichzeitig auch eine Stadt mit unglaublich viel Geschichte.
Auch cool zu sehen war, dass die Menschen hier abends nicht direkt um 7 Uhr schlafen gehen und es auch so etwas wie ein Nachtleben gibt.
Auch einen TV-Dreh haben wir gesehen und Menschen jeder Sorte (ich krieg diese eine Person nicht mehr aus meinem Kopf: Er hatte vermutlich Hautkrebs oder so etwas aber ich dachte erst diese riesigen Blasen oder Warzen, die den ganzen Körper verzierten, wäre eine Maske, aber dem war nicht so).
Naja, gut, dass wir noch einige Male nach Manila müssen...so kann man wenigstens gleichzeitig diese vielseitige Stadt sehen.




Dreisamkeit, Back to St. Joseph und und undN



So, um einmal aufzufrischen, was in letzter Zeit so passiert ist.
Sophie ist jetzt bei uns in Quezon. Wir sind zu viert auf dei Philippinen gefahren, jeweils zu zweit in eine Einsatzstelle, aber nachdem sowohl Sophie, als auch Mona Dengue bekommen haben ( Ja nach zwei Wochen und auch noch beide...), hat Mona Probleme mit ihren Augen bekommen und sich dann dazu entschlossen zurück nach Deutschland zu fliegen, um deutsche Ärzte dieses seltene Phänomen untersuchen zu lassen. Somit kam dann Sophie zu uns. Ich muss sagen, das war anfangs etwas schwierig für mich, da ich von den Kids so gut wie gar nicht mehr beachtet wurde und alle nur noch ihren Namen riefen, aber das hat sich jetzt wieder eingependelt ( ist ja auch klar, dass das Neue viel interessanter ist). Die aufgaben suchen wir uns hier immer noch selbst jeden Tag und sie werden dadurch, dass wir nun zu dritt sind auch nicht mehr, aber es ist super, nun in unserer Dreisamkeit zu leben !
Nicht wundern, wir sehen nur so aus weil der Bus so kalt ist :D
So Back to St. Joseph- den Namen habt ihr wahrscheinlich nicht auf dem petto, aber das ist das volunteers House. Ja tatsächlich ging es für uns jetzt schon wieder runter in unser trautes Heim. Dass nicht mehr ganz so traut ist, da die philippinischen Arbeiter jeden Tag hier herum schwirren. Jeden Tag wird erneut gesagt, dass sie am nächsten Tag fertig mit der Arbeit sein sollen, aber es ist offensichtlich, dass das niemals geschehen kann, wenn man sich anschaut, dass ihre Arbeit nur aus Rauchen, pause machen und Fruchte von den Baumen stehlen, besteht. ( Jaja, so siehts aus: Auch wurde hier auf philippinische Weise renoviert, d.h. Eigentlich alles nur einmal neu gestrichen und dann ist es schon fertig.) Es heißt, dass sie diese Woche nun fertig werden, aber wer weiß :D
Es gibt natürlich noch ein paar mehr Dinge, die passiert sind. Nanay Mags aus Australien hat dann doch noch einmal ein bisschen was geändert und damit meine ich nicht, dass wir jetzt immer abwechselnd mit den Kids an einem Tisch essen ( Es gibt hier drei Häuser, in denen die Jungs wohnen, eingeteilt danach, wie lange sie schon hier sind) oder dass jeden Tag Plastik-Mull gesammelt und beim Essen geschwiegen wird, sondern auch ein paar andere Dinge. Ich beschreibe eine Situation ganz neutral: Wir wollten unsere LifeBook-Activtiy starten, die wir bisher immer in ihrem Büro gemacht hatten. Allerdings sei dieses nass und wir sollten woanders hingehen. Deswegen haben wir einen Tisch auf die Terrasse geräumt und ihren Sohn ( Der den grossten teil seiner Zeit hier verbringt...) gefragt, ob er uns beim übersetzen helfen kann. Dann kam sie allerdings, sagte (das sagen nebenbei bemerkt hat immer einen Unterton, was man alles so falsch macht), dass wir das hier nicht machen konnten, sondern in dem Raum neben ihrem Büro machen sollten. Dieser Raum war komplett nass und dreckig. Also sollten wir erst einmal sauber machen. Leo bekam erklärt, wie man einen Besen benutzt und uns wurde gesagt, dass wir nie wieder ihren Sohn zum Übersetzen zur Hilfe rufen sollten “Ich kenne meinen Sohn. Der übersetzt dann nur Mist.” Als der hässliche, dreckige Raum dann das war, was sie als sauber bezeichnete ( Darüber lasst sich streiten), haben wir den Tisch hineingetragen und ich habe das Lifebook erklärt und Beispiele gezeigt- Diese allerdings nicht aufgehangen, da die letzten mal immer von den Kinder das Beispiel abgemalt wurde. Als ich dann fragte, ob sie einmal nachhören kann, ob alle es verstanden haben, wurde mir dann nur berichtet, dass sie es natürlich nicht ohne ein aufgegangenes Beispiel verstehen wurden:”Ich kenne die Kinder besser.”
Ok, ich hoffe, das hat geholfen einen weiteren Eindruck zu gewinnen. Als Person ist sie echt super und auch total freundlich, aber was das Arbeiten angeht, muss ich noch einen Weg finden, um das beste aus der Situation zu machen.
Ok, und was wir sonst so machen: Die letzte Woche haben wir viel Gras geschnitten, mit einem großen Messer, was eigentlich echt anstrengend ist. Eigentlich haben wir eine Maschine, aber da das Gras die letzten drei Monate nicht geschnitten wurde, obwohl sie es sonst alle zwei Wochen machen, ist das nun Handarbeit. Noch dazu, können wir immer beim Kochen und Waschen helfen und ja einmal durften wir jetzt sogar wieder aufs Reisfeld. Ich freu mich richtig, denn bald beginnt die Erntezeit und das heißt, dass unsere Hilfe dort wahrscheinlich gebraucht wird.

Hot Hot Summer...



...in Deutschland. Oh man, wie viele Nachrichten habe ich in letzter Zeit von euch bekommen, in denen ihr geschrieben habt, wie warm es doch in Deutschland momentan ist, “fast so warm wie bei dir” und dass die Hitze alle erschlagt und gegrillt wird und so weiter. Daraufhin habe ich immer erklärt, wie es mit dem Wetter momentan hier aussieht.
Jahreszeiten gibt es ja auf den Philippinen nicht, sondern im Prinzip nur zwei Seasons: Sunny and rainy season. Und wir sind gerade mitten in der rainy season- also schon seit wir angekommen sind. An manchen Tag ist das eher zu sehen, als an anderen.
Also, generell haben wir hier tagsüber zwar immer um die 30 Grad glaube ich ( Hier hat niemand einen Temperatur-Anzeiger und es kümmert sich auch niemand darum), allerdings fühlt es sich keinesfalls so an. Ich schlafe schon die ganze Zeit ohne einen Ventilator und meistens mit langer Hose und Pulli und es kann echt richtig kalt werden. Momentan bin ich echt froh, dass ich einen dicken Pulli mitgenommen habe, zumal unsere Dusche auch kalt ist- Ich schätze, es sind nachts so um die 25 Grad, aber mein Körper hat sich vermutlich schon so an die Temperaturen gewohnt, dass es halt viel kalter vorkommt.
Trotz rainy season ist die sonne natürlich da und scheint dann auch ganz schon stark, aber auch das lasst sich momentan mit dreiviertel Hose und Tshirt ( Wir haben hier ja auch einen Dresscode problemlos aushalten). Wie letztens erwahnt, habe ich mich an den Schweiß schon gewohnt und so fühlt sich das alles gar nicht so warm an. Joggen geht sowohl prima nachmittags, als auch früh am Morgen ( Wobei ich morgens immer noch lange Sachen anziehe, da es mir sonst zu kalt ist).
Naja, ich denke wir sollten die flutartigen Regenstürme und den Wind, der ab und zu kommt genießen, denn laut den vorherigen freiwilligen, hatten sie um die 48 Grad im Schatten zur letzten Sommerzeit und ob dann Joggen noch geht, bin ich mir nicht so sicher.