Endlich wieder Reisfeld!!!
Leider stand aber gar keine Reisfeld-Arbeit an,
sondern eine ganze Menge anderer Kram. Am Wochenende waren Besucher erwartet
und deswegen haben wir dann einfach Mal einen Pfad gebastelt. Naja, wenn es
doch nur so leicht wie basteln gewesen ware. Allerdings waren die
50-Kilo-Steinplatten dann doch ein wenig schwerer zu transportieren. Und das
dann barfuß auf den matschigen, mit Dornen-besprenkelten Wegen, glich dann eher
einer Rutschpartie. Zum Gluck wurde der Stein als ich einmal volle Kanne
ausgerutscht bin, von Leo noch gehalten und ist somit nicht auf mich drauf
geknallt.
Irgendwann sind uns dann die Steine am dritten
Tag ausgegangen und so wurde es dann einfach dabei belassen. Also der Weg war
dann so halb-fertig.
Auch der Rest wurde aufpoliert. So wurde der
dreckige Boden sogar mit Seife gereinigt ( Ja, macht sehr viel Sinn bei einem
Stein Boden und jeder Menge Leute, die alle drei Sekunden mit matschigen Füssen
drüber gehen).
Freitag war es dann auf einmal schon so weit
und es sollten irgendwelche Richter (“judges”) kommen. Das beste an Besuchen
ist immer das Essen, so hatten wir schon bevor sie da waren “Marianda”, eine
Art sussen Reis, der aus Linsen gemacht wird. Irgendwann waren sie dann auch
da. Ich steh da ja voll drauf, dass hier niemand Zeitdruck oder so etwas
verbreitet. Das kennen die alle hier gar nicht. Hier macht jeder ruhig sein
Ding und es heißt, dass irgendwann irgendwer kommt und dann trudeln die Leute
langsam ein. Normalerweise wurde man ja auch denken, dass, wenn “Judges” im
Anmarsch sind, sich jeder ein bisschen aufpoliert, aber die dreckigen Klamotten
haben niemandem etwas ausgemacht.
Zwei Stunden später sah die Situation von außen
dann ungefähr so aus: Zehn Menschen über Teller gebeugt, mehr oder weniger
Stille und alle drei Sekunden ruft jemand eine Zahl: “1286”, aus der anderen
Ecke kommt dann “267”. Ein Plan, was geschieht? Wir haben Reis gezahlt. Oh man,
es hört sich so dämlich an, wenn ich das so schreibe, aber eigentlich war das
echt eine beruhigende arbeit- bisschen wie puzzeln oder so. Natürlich hatte das
alles auch einen Sinn, denn die letzten zwei Jahre wurden die Felder als
Experiment mit einem und mit drei Samen bepflanzt und wir haben jetzt zusammen
mit den “Judges” die Auswertung vorgenommen. Das Ergebnis ist, dass die
Pflanzen mit einem Samen mehr Reiskörner hervorbringen, als die mit drei Samen,
da sich die pflanze dann besser entwickeln kann und der eine Samen alle notwendigen
Energien nur für sich nutzen kann ( Soweit hab ich es glaub ich verstanden...).
Vielleicht seid ihr jetzt gelangweilt, aber ich finde es echt sau spannend, was
man alles über Reis lernen kann.
Nachdem wir dann eine Menge leckeres essen
gegessen haben, war der Besuch dann auch schon wieder weg ( Unser Tag war da
aber noch lange nicht vorbei, da wir abends dann damit beschäftigt waren den
Reis, der im Training-center verschüttet lag- um zu trocken, wieder in sacke zu
verpacken und das war für zwei Personen echt ne Menge Arbeit).
Samstag-Morgen sollte es dann auch schon um 6
losgehen ( Wir sind vielleicht gegen 8 losgefahren), da dann die richtigen
Besucher kommen sollten.
Als erstes wurde Behia geschmückt. Wir haben
Girlanden aufgehängt, die man vielleicht in Deutschland im Kindergarten
aufhängt. Es sah dann aber einfach richtig cool aus. Also wirklich richtig
feierlich. Es war “Farmers day”- Gut, dass auch einmal zu erfahren.
Wieder einmal wurde dann gewartet. Dann kamen
zwei Personen und zwei Stunden später die anderen 10 oder 12. Diesmal ging es
darum, welche von den 32 Varietäten ( Ja so viele verschiedene werden allein in
Behia angepflanzt) die beste ist. Ich check immer noch nicht ganz, wie man das
allein vom betrachten sehen kann, aber sie kamen zu dem Entschluss, dass es
eine Art von weißen Reis ist. Ich mag den dunklen hier am liebsten.
Auch hier gab es wieder eine Menge Essen und
eigentlich haben wir nachdem die Besucher weg waren auch nichts anderes mehr
getan, als zu essen. Das war dann aber auch eindeutig die Belohnung für die
tage davor. Denn mein Körper hat sich echt noch schlapp angefühlt und auch
Muskelkater in den Armen war vorhanden.
Oh man, das war schon einmal eine super Woche!
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