Das Visa-Chaos ist eigentlich viel zu nett
ausgedrückt. Es ist der reinste Horror. Zwei Wochen hintereinander waren wir
jetzt in Manila um unser Visa zu verlängern, bzw. Um uns für ein sogenanntes
“Missionary Visa”, das erst durch die Wahl des neuen Präsidenten so wichtig
geworden ist, zu bewerben. Hier einmal der Schnelldurchlauf, was wir alles so
schönes erlebt haben.
1)
Voller Motivation sind wir nach
Manila aufgebrochen...um dann festzustellen, dass der erste Montag ein Feiertag
war und somit die Büros und auch die Botschaft geschlossen hatten.
2)
Erneut voller Motivation ging es
dann Dienstag los. Wir mussten uns beeilen, da die Botschaft nur eineinhalb
Stunden geöffnet hatte, was uns schon ziemlich seltsam vorkam.
3)
Voller Erschöpfung, da wir
Kilometer weit gerannt sind, um nicht zu spät zu kommen, waren wir dann bei der
Deutschen Botschaft in Manila in einem riesigen Hochhaus...
4)
...um dann von einem Deutschen
hinter dem Tresen ausgelacht zu werden, dass die Deutsche Botschaft ja nur für
Philippinos, die nach Deutschland wollen. Zuständig ist (was sind wir blöd...)
5)
also sind wir zum Immigration-Buro
gefahren...
6)
haben zwei doppelseitige Blätter
ausgefüllt...
7)
...um dann gesagt zu bekommen,
dass wir erst eine Original-Unterschrift von dem Leiter der Organisation
vorlegen müssen.
8)
Also, gut, dass Bahay Tuluyan
einen Sitz in Manila hat und noch dazu Ate Catherine und Ate Lily da waren,
sind wir wieder dahin gefahren
9)
Haben dann auch schließlich die
Unterschrift bekommen.
10)
Das Büro hatte aber nur noch eine
Stunde auf...also sind wir wieder zuruck gerannt ( achja der Weg war ungefähr
so 7 Bahn-Haltestellen und 25 Minuten Gehweg)
11)
In allem Chaos haben wir unsere
Blätter sortiert, blöde Mappen gekauft, unsere Reisepasse kopiert...
12)
und schließlich saß ich bei dem
Typ...
13)
...der dann einen Blick in meinen
Reisepass warf und sagte, ich müsse erst mein Tourist-Visa verlängern.
14)
Die Hoffnung noch nicht aufgegeben versuchten
wir also das Tourist-Visa zu verlängern.
15)
Um dann, als wir bezahlen wollten,
gesagt zu bekommen, dass internationale Kreditkarten in einem Office für
internationale Angelegenheiten nicht akzeptiert werden und wir doch am nächsten
Tag mit Bargeld vorbeikommen sollten.
16)
So saßen wir zum ersten mal deprimiert in
einer Bäckerei und haben aus Frust gegessen :D
17)
Am nächsten Montag sind wir dann
wieder aufgebrochen, voller Motivation, es diesmal hinzubekommen.
18)
Haben Geld abgehoben.
19)
Und tatsächlich konnten wir unser
Tourist-Visa um zwei Monate verlängern.
20)
Also wurden neue Kopien gemacht
von dem verlängerten Visum.
21)
Und wieder saß ich bei dem Typ...
22)
Diesmal war mein Reisepass okay
und so schlug er meine Mappe auf...
23)
...und nach einem Blick meinte er,
dass es nicht die Original-Dokumente sind. Ich brauchte unter allen Dingen die
original-Unterschrift.
24)
Wir versuchten ihm zu erklären, dass es die
originale sind ( Google for work!!!), aber nichts half.
25)
Noch dazu sagte er, dass uns ein
weiteres Zertifikat fehle...
26)
...was wir irgendwo im Nirgendwo
bekommen sollten...
27)
...aber auch ziemlich viele
weitere Dokumente benötige.
28)
So saßen wir zum zweiten mal in
der Bäckerei.
29)
Wie es weitergeht kann ich noch
nicht sagen, aber ein bisschen Hilfe ware vielleicht mal angebracht.
So, nun dann mal zu den schonen Dingen. Ok, ich
kann über die Situation auch lachen, weil es einfach so dämlich ist, aber auf
Dauer ist es schöner das Visa-Gedons hinter sich zu haben.
Naja, dadurch, dass wir so viel herumgerannt
sind u7nd noch dazu an dem Feiertag da waren, habe ich jetzt schon eine ganze
Menge von Manila gesehen und ich muss sagen: Ich mag die Stadt! Es ist das
komplette Gegenteil von San Antonio: Laut, hektisch, viele Menschen, viel
Verkehr, laut, Hitze pur, Hochhauser, laut, viele Gerüche, Chaos, wenig grün
und vor allem laut. Man kann es sich gar nicht vorstellen. Natürlich gibt es
dann auch die ruhigen Platze, wie zum Beispiel die Bucht, aber generell ist einfach
viel los. Es hat im ersten Moment gar nicht in mein Bild von den Philippinen
rein gepasst, aber ich war beruhigt als ich gesehen habe, dass neben den
tausenden von fastfood-Ketten auch noch normale kleine Straßenbuden und die
Straßen-Handler generell existieren.
Wir haben den Rizzoli-gedenkpark, Chinatown und
Intramuros gesehen und hinter jeder Ecke befindet sich etwas neues spannendes,
denn Manila ist gleichzeitig auch eine Stadt mit unglaublich viel Geschichte.
Auch cool zu sehen war, dass die Menschen hier
abends nicht direkt um 7 Uhr schlafen gehen und es auch so etwas wie ein
Nachtleben gibt.
Auch einen TV-Dreh haben wir gesehen und
Menschen jeder Sorte (ich krieg diese eine Person nicht mehr aus meinem Kopf:
Er hatte vermutlich Hautkrebs oder so etwas aber ich dachte erst diese riesigen
Blasen oder Warzen, die den ganzen Körper verzierten, wäre eine Maske, aber dem
war nicht so).
Naja, gut, dass wir noch einige Male nach
Manila müssen...so kann man wenigstens gleichzeitig diese vielseitige Stadt
sehen.
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