Mir ist erst jetzt so richtig bewusst geworden,
was den Unterschied ausmacht. Den Unterschied zu einem Jahr Ausland, in dem der
Fokus auf Reisen liegt, für die nebenbei gearbeitet wird. Der Unterschied zu
einem Jahr Ausland, in dem viel Geld dafür ausgegeben wird, in perfekten,
reichen Familien zu wohnen und dort zu helfen. Und der Unterschied zu dem, was
ich erwartet habe.
Es ist eigentlich ganz simpel: Der Unterschied
liegt darin, dass ich eben primär nicht ein Tourist hier bin. Auch wenn ich an
neuen Orten meine Kamera heraushole und viele Fotos machen muss, bin ich nicht
als Tourist hier. Sondern als Freiwillige und das für ein Jahr.
Ich habe das letztens im Jeepney einem älteren
Ehepaar erzählt und im Nachhinein selber darüber gestaunt, als ich ohne
Nachzudenken: Yes I live here gesagt habe.
Der Unterschied ist mir vor allem letztens auf
dem Markt bewusst geworden ( Das war übrigens auch ziemlich witzig, da es
hiess, dass wir mal eben noch kurz zu einem markt fahren, um ein bisschen was
einzukaufen...Im Endeffekt waren wir 4 Stunden unterwegs und auf vier
verschiedenen Märkten: Einem Fischmarkt, einem für Obst und Gemüse, einem für
Trockenfleisch und Trockenfisch und einem für Sussigkeiten).
Jedenfalls wurde ich auf dem einen Markt wie
immer angestarrt. Und nach einer Weile ist mir bewusst geworden, wie ich
eigentlich aussah: Meine Arme und Beine mit getrocknetem Schlamm voll, da ich
am Morgen Reis gepflanzt hatte, dementsprechend auch meine Klamotten komplett
dreckig, zum teil auch noch mit Farbspritzern vom Streichen und an meinen
Beinen klebte Fisch-Blut, von dem Fisch, den wir frisch eingekauft hatten und
der noch gelebt und gezappelt hat, als ich ihn zum Auto getragen habe.
Ich war mit unserer Supervisorin Ate Jeny
unterwegs und als mir das aufgefallen ist, meinte ich nur, dass das ja
unglaublich peinlich ist. Daraufhin sagte sie nur: Ja, mich haben auch schon
die Leute darauf angesprochen, warum du so aussieht ( Ja, man kann sich
vorstellen, wie toll ich mich bei diesem Satz gefuehlt habe). Und dann habe ich
gesagt, dass du auf dem Reisfeld warst. Und als sie gefragt haben, was du
gemacht hast, habe ich nur geantwortet: gearbeitet. Und dann haben sie aufgehört
zu fragen.)
Ich bin schon ein klein bisschen stolz, ein
teil hier von zu werden. Den Alltag mitzuerleben und mitzugestalten.
Wann bekommt man schon mal den Einblick in eine, nicht extra für Touristen und co. veränderten, fremde Kultur?
Wann bekommt man schon mal den Einblick in eine, nicht extra für Touristen und co. veränderten, fremde Kultur?
This year is a great experience of your life.
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